Wenn wir aufhören Drogen zu nehmen finden wir unermessliche Freiheit. Wir gewinnen so viel Zeit, Energie und andere Ressourcen zurück, die wir vorher in unsere Sucht gesteckt haben. Unserer Krankheit „Nein” zu sagen gibt uns die Freiheit, „Ja” zu den Dingen zu sagen, auf die wir bisher verzichten mussten. Wir genießen nun zwar unsere neue Fähigkeit „Ja” zu sagen, aber manche von uns sehnen sich auch nach Freiheit von anderen Verhaltensweisen. „Clean zu werden hat mein Leben gerettet, aber ich habe im ersten Cleanjahr so viel zugenommen, dass mir absolut nichts mehr passte!” Ein anderes Mitglied teilte: „Ich verplemperte das Geld, das ich jetzt nicht mehr für Drogen ausgab, für anderen Plunder, den ich nicht brauchte. Ich versuchte, mich mit der Shopping-Therapie zu heilen, aber ich war immer noch unglücklich.”

Disziplin fühlt sich manchmal wie eine Strafe an – als würden wir uns etwas versagen, was wir wirklich toll finden. Wenn wir doch frei sind, wieso müssen wir zu uns selbst dann „Nein” sagen? Unsere Freiheit hat genauso Grenzen wie unsere Möglichkeiten. Disziplin hilft uns dabei unsere Gedanken zu ordnen. Anstatt darauf zu schauen, auf was wir verzichten – noch ein Stück Kuchen oder einen netten kleinen Online-Kauf – denken wir daran, was wir gewinnen, wenn wir unsere Möglichkeiten klug nutzen und auf unsere finanzielle Sicherheit und unseren Seelenfrieden achten, die uns ebenso wichtig sind.

Disziplin ist die Bereitschaft, „Nein” zu etwas zu sagen, dass sich jetzt gut anfühlt, uns später aber teuer zu stehen kommt. Das tun wir als Gemeinschaft, wenn wir Geld von Außenstehenden ablehnen und stattdessen “Ja” zu unserer Fähigkeit sagen, unsere eigenen Entscheidungen als Gemeinschaft zu treffen, ohne Einflüsse von außerhalb. In unserer persönlichen Genesung sagen wir „Nein” zu verlockenden Geldausgaben zugunsten langfristiger Zufriedenheit. Möchten wir lieber einen kleinen, vergänglichen Trost sofort, oder tiefen und dauerhaften Frieden und Sicherheit auf Dauer? Wir haben die Wahl.