Es braucht Mut, sich auf den NA-Weg zu begeben. Egal ob es das erste oder das fünfzehnte mal ist, dass wir in unser erstes Meeting – oder unser erstes Meeting nach einem Rückfall – kommen, es braucht echte Entschlossenheit dazu. Und das ist nur der Anfang. Wenn wir aufhören, Drogen zu nehmen, und unsere Besessenheit nachlässt, dann brauchen wir auch für das Leben zu seinen Bedingungen immer wieder aufs neue Mut.

Welch ein Glück, dass wir in NA genau das finden, was uns hilft, durchzuhalten, auch wenn das Leben schwierig ist. Wir bauen langjährige Freundschaften auf. Wir lernen von den anderen Süchtigen und finden durch sie den Mut, den wir jeden Tag brauchen, um unsere Herausforderungen zu meistern. Auch die NA-Literatur kann eine Quelle der Kraft und des Mutes sein. Jeder von uns findet sein eigenes Verständnis zwischen den Zeilen und durch die kniffligen Fragen, die wir uns stellen. Indem wir die gemeinsame Weisheit in der NA-Literatur nutzen und anwenden, fassen wir den Mut, wirklich wir selbst zu sein. Kraft finden wir auch bei unserer Höheren Macht.

Wenn wir eine stabile Basis in Genesung haben, können wir uns mutig und zuversichtlich in unserem Leben bewegen, auch wenn wir nicht jede Gelegenheit ergreifen. “Ich hatte immer noch eine ‘Angst-Brille’ auf, mit der ich nach möglichem Versagen oder Ablehnung schaute”, teilte ein Mitglied. “Ich hatte Angst, Beziehungen anzufangen oder zu beenden, meine Gefühle auszudrücken, mich zu offenbaren. Ich war nicht bereit, wirklich ich selbst zu sein und habe für meinen fehlenden Mut den Preis bezahlt. Weil ich unbedingt Schmerz vermeiden wollte, habe ich letztendlich auch auf tiefe Freude verzichtet.” Das ist keine Lebensweise.

Das Vorbild anderer Süchtiger und unser Glaube an unsere Höheren Macht inspiriert uns, dem Leben mutig zu begegnen, auch wenn es keine Sicherheit gibt. Das Leben bringt immer Risiken mit sich und nicht alles funktioniert nach Plan. Ein Süchtiger drückte es so aus: “Ich bin nicht der einzige in Gottes Universum und die Antwort auf meine Gebete ist nicht immer ‘Ja’. Aber auch wenn es nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle, gehe ich trotzdem mutig weiter. Es hilft mir zu wissen, dass ihr daseid um mich aufzufangen, falls ich stolpere.” Wir trauen uns zu träumen – wir wagen es zu versuchen, zu scheitern und es einen neuen Anlauf zu nehmen.