„Wenn ich mir einbilde, dass ich alles erreicht habe, dann habe ich ein gewaltiges Problem,” sagte der Sprecher. „Es ist ein Glück für uns alle, dass ich mich täglich um meine spirituelle Verfassung kümmere. Ich mache immer wieder eine persönliche Inventur und dass erinnert mich daran, dass ich immer noch am wachsen bin.”

Die Schritte helfen uns dabei, unser Leben immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Wenn wir die Vorteile einer regelmäßigen Innenschau erkannt haben, können wir die darin gefundene Erfüllung genauso wenig einfach wieder aus dem Gedächtnis streichen wie die Erkenntnisse, die wir über uns selbst gewonnen haben. Die Abkehr von diesem Weg erzeugt ein starkes Unbehagen und unsere Geduld für diese Art spiritueller Schmerzen ist stark gesunken – Gottseidank! Wir verpflichten uns, unseren Anteil in den Situationen des täglichen Lebens anzuschauen, und zwar so oft, wie wir im hektischen Alltag irgendwie die Zeit dafür finden.

Manche Mitglieder bezeichnen diese Verpflichtung als Praxistest für unsere Genesung. Wir brauchen die Innenschau so wie Samen Erde, Sonne und Wasser brauchen. Unsere Stärken wie auch unsere Verletzlichkeiten zu verstehen, unsere Motive zu erkennen, uns zu bemühen, das richtige zu tun, und die Bereitschaft, Wiedergutmachung zu leisten, wenn wir Schaden zugefügt haben – all das ist Material für unsere persönliche Inventur. Ein Mitglied schrieb „Meine fünf Lieblingscharakterfehler verschwinden wahrscheinlich nie ganz, aber regelmäßig Inventur zu machen hilft mir, sie kommen zu sehen.” In dem Moment können wir demütig bitten, dass unsere Mängel von uns genommen werden – schon wieder – und wir können unser Verhalten ändern, bevor wir unsere Mängel ausleben, unsere Beziehungen schädigen und uns dafür schämen. Selbstreflexion zahlt sich aus. Das wiederum erhöht unsere Bereitschaft, uns dazu zu verpflichten.