Mein Leben in der anonymen Gruppe
Mein Name ist “Mike”, ich bin süchtig.
Das Jahr 2020 fing eigentlich gut an.
Im Januar feierte ich noch mit meinen Freunden Geburtstag, aber dann begann die Pandemie .
Als sich Ende Februar (Karnevals-Sonntag) mein Cousin das Leben nahm – er hatte Haus, Frau und Kinder – belastete mich das emotional sehr.
Ein Kumpel von mir, der zu NA ging, drängte mich schon länger doch mal mit ihm in eine Gruppe zu gehen.
Für mich kamen Selbsthilfegruppen eigentlich nie in Frage da ich dachte, ich bin austherapiert.
Aber ich beschloss dann Mitte der ersten Pandemiewelle mit in ein Zoom-Meeting zu gehen, da Live-Meetings zu der Zeit nicht stattfinden durften.
Also sitze ich eines Abends um 18:00 Uhr in meinem ersten Meeting. Die ersten Worte die ich bewusst gehört habe war das Gelassenheitsgebet. “Gott gebe mir die Gelassenheit” Ich bin total geschockt!
Ich musste innerlich grinsen, und wollte da eigentlich schon wieder weg, weil ich dachte schon genug gesehen und gehört zu haben. Aber ich beschloss zu bleiben und mein Suchtproblem endlich anzugehen.
Lange hat es nicht gut funktioniert, obwohl ich glaubte ziemlich schnell verstanden zu haben um was es geht, und wie es funktioniert. Aber trotz einiger Rückschläge beschloss ich zu bleiben um meine Sucht endlich besiegen zu können.
Bei Narcotics Anonymous.
Nur für heute
werde ich kämpfen bis ich meine Sucht besiegt habe
“Mike”, süchtig